17.07.24 Etappe43: Ungeplant nach Sevilla

Eigentlich war der Plan ja das:

Geplant war die Etappe eigentlich wie oben: Vom Campingplatz bis Matalascañas, dort geht der Weg offenbar direkt am Strand entlang, dann gibt's wohl eine kleine Fähre rüber nach Sanlucar de Barrameda, und dann weiter bis Cádiz. Der erst Teil ging auch sehr gut, ich war früh dran, also noch wenig Autos auf der Bundesstraße und die Sonne grade am aufsteigen.

Nach ca 24km dann in Matalascañas sollte es auf den Weg am Strand lang gehen. Der Weg zum Strand ist das letzte Stück so ein Sandweg, den muss ich schieben. 

Ich frage so einen Nationalparkwächter, der meint grundsätzlich ginge es, man müsste aber auch auf Ebbe und Flut achten, die Flut käme grade rein, so bis 13:00 ging's noch und man würde drei Stunden rechnen müssen für die 30km... es ist halb zehn...
Wie sich herausstellte war der Strand der Weg (!) also sollte man wohl direkt am Strand entlang der Wasserlinie fahren. Denkste! Möglich schon, vielleicht mit einem unbeladenen Mountainbike und zur richtigen Zeit, aber nicht mit einem beladenen Tourenrad. Ich war unten am Strand und hab's versucht, keine Chance, das Hinterrad kommt gar nicht ins rollen sondern gräbt sich ein. Auch etwas Luft rauslassen hilft nicht. Also Endstation!

Wie sich rausstellt gibt es hier auch keine andere Möglichkeit, keine Straße, kein Bus, nix. Das liegt daran, dass das Gebiet hier der Nationalpark Doñada ist, da gibt's eben keine Straße oder so. 
Also bleibt als einziges nach Sevilla fahren und versuchen mit dem Zug nach Cádiz zu kommen, das Hostel da hatte ich schon gebucht. 
Also die Route zum Bahnhof in Sevilla eingegeben und losgefahren. Natürlich wird es Mittag und entsprechend heiß... 

Auf der Strecke nach Sevilla ist wieder alles dabei, Straße, Schottereeg, endlos gerade Nebenstraße quer durch irgendwelche Plantagen.

Nach Sevilla rein dann meist auf Fahrradwegen. Ich fahre quasi direkt in die Bahnhofshalle rein und stehe verschwitzt und staubig mit meinem Fahrrad am Schalter und frage nach dem nächsten Zug nach Cádiz. Der Beamte lächelt milde und fragt "Heute??". Naja, er sucht, aber alle Fahrradplätze in den Zügen heute sind ausgebucht. Ich nehme also ein Ticket für morgen gegen 10 Uhr, storniere das Hostel in Cádiz, buche eines in Sevilla und fahre da hin. Nach ner Dusche und in dem Zimmer mit Klimaanlage kann ich mich etwas erholen. Trotz der Hitze (Sevilla rein war eine Anzeige mit 35 Grad), ging's ganz ok, hab einmal Wasser unterwegs gekauft, hab gut 6 Liter getrunken und das war eigentlich immer noch nicht zu viel...(Merkt man wenn man die ganze Fahrt gar nicht Pipi muss ... 😃), ging aber letzten Endes ganz gut.