Ich starte kurz vor neun, die Etappe ist ja nicht so lang. Es geht auf eine prima Radweg erstmal einen Hügel hoch, dann wieder runter in eine Ortschaft und dann weiter auf einem Radweg zwischen der Bundesstraße und dem Meer.
Der nächste Ort ist in eine Bucht gebaut, mit teilweise felsiger Küste und sehr schönen Villen in Hanglage mit Meerblick.
Dann hat sich Komoot wieder eine Challenge ausgedacht und führt erst eine kleine Straße steil nach oben, die dann aufhört... Ein kleiner Pfad zweigt links nach oben und ist eher ein Wanderweg als etwas, was man mit Rad mit Gepäck fahren will oder kann... Ich muss für die ersten 10 m die Packtaschen abnehmen und zuerst das Rad hochbugsieren und dann die Taschen holen. Dann kann man wenigstens einigermaßen schieben... Zum Glück ist der Pfad nicht lang. Allerdings ist der Durchgang zum dahinter liegenden Weg gesperrt.. Also wieder Taschen runter und das Fahrrad über die Absperrung gehoben. Kostet mehr Schweiß als das rauffahren ...
Danach geht's dann wieder, der Weg ist gut fahrbar, geht noch ein Stück bergauf und mündet dann auf eine Straße, die wieder bergab führt. Nach der Durchquerung eines kleinen Ortes gilt es dann, auf der Bundesstraße den letzten Hügel vor Tarifa raufzufahren. Auf dem Sattel angekommen zweigt eine kleine Straße ab, es geht nochmal ein Stück bergauf, bis man endlich runter nach Tarifa schauen kann.
Tarifa ist ja ein Surfer- und Kiter-Paradies, weil hier immer Wind ist. Das merke ich deutlich, die letzten 12 km bläst der mir so kräftig ins Gesicht, dass das letzte Stück nochmal ganz schön anstrengend ist.
In Tarifa angekommen, will ich natürlich gleich zum "Punta de Tarifa" fahren, der auf einer Vorgelagerten kleinen Insel liegt, zu der man auf einem kleinen Damm fahren kann. Leider ist das Inselchen gesperrt, da kommt man nur mit einer Führung rein. Also kann ich leider nur bis auf etwa 100m oder so an den südlichsten Punkt ran radeln. Naja, dann bleibt es beim "südlichsten, mit dem Rad erreichbaren Punkt Europas". Ich freue mich trotzdem riesig, bis hierher gekommen zu sein.
Nachdem hier das Mittelmeer und der Atlantik ineinander übergehen und quasi auf der einen Seite des Damms das Mittelmeer liegt und auf der anderen der Atlantik, kann man vom fast gleichen Fleck aus je ein Bild mit jedem der beiden Meere machen.
Nach etwas Wartezeit kann ich ins Hostel einchecken und duschen, immer das Beste 😃.
Später schaue ich mich noch etwas um und schau gleich mal nach der Fähre nach Tanger Med, dem Fährhafen von Tanger. Ich muss feststellen, dass ich hier nicht ordentlich recherchiert habe, denn wie sich rausstellt, starten die Fähren nach Tanger Med nicht in Tarifa direkt, sondern in Algeciras, dem nächsten Ort, etwa 22 km weiter. Mist... Werd ich wohl am Montag erst noch hinradeln müssen. Naja, ich hab die Zeit und werd erstmal die nächsten zwei Tage hier in Tarifa verbringen.
Von der Dachterasse des Hostels kann man über die Dächer Tarifas bis Afrika schauen.
Noch die Etappendaten:
55,5 km, Fahrzeit 3:14, Dauer 4:02, 694 Hm rauf, 705 wieder runter.
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Servus Armin, von uns allen Respekt und herzlichen Glückwunsch zu Deiner Leistung. Deine Tagesberichte sind ein Muss. Wir sind neugierig, wie es bei Dir weitergeht. Herzliche Grüße Marianne und Rudi